Sonntag, 24. Februar 2013

Auto und Katzen in 2D zum 80. Geburtstag

Diesmal hatte ich ein Tortenprojekt, das mich etwas heraus gefordert hat: Gewünscht war etwas mit Auto, drei Katzen und dem 80. Geburtstag. Die Deko sollte zudem so stabil sein, dass auf dem Transport in die Festhütte auf einer Alp, nichts kaputt geht. Ach ja! Als Füllung war ein Orangenmousse gewünscht! Und dies alles für ca. 8 Personen. Das heisst also, dass die Torte auch nicht zu gross sein durfte.

Nach langen Recherchen im Internet war ich noch keine Spur klüger. Erst im Forum Torten-Talk habe ich dann eine Idee gefunden: Ich wollte etwas in 2D machen! Ein Auto mit drei Katzen in 2D. Und das ist dabei heraus gekommen:



Und von oben betrachtet:


Ich habe ziemlich lange geübt, bis ich wusste wie ich die Elemente gestallten musste damit sie mir auch gefallen. Der Trick ist: Wenn die Teile klein sind, wie bei den Katzen, kann man sie nicht heraus schneiden sondern muss sie einzeln modellieren. Aber der Reihe nach.

Als erstes muss man sich das gewünschte Sujet heraus suchen und in der richtigen Grösse zwei Mal farbig ausdrucken. Dieser Druck ist die 1:1 Vorlage, mit der gearbeitet wird. Ein Druck wird in eine durchsichtige Sichtmappe gesteckt. Diese Vorlage wird gebraucht, um die einzelnen Teile darauf abzulegen und trocknen zu lassen.


Beim zweiten Druck wird das Auto ausgeschnitten und so zerteilt, wie die Teile aus Fondant, bei der fertigen Deko,  sein sollten.


Diese ausgeschnittenen "Schablonen" werden nun auf Fondant oder Blütenpaste (dick ausgerollt damit es Struktur bekommt) aufgelegt und ausgeschnitten. Die Kanten müssen danach sorgfältig mit den Fingern abgerundet werden. Nun kann man sie, wie bei einem Puzzle, auf der zweiten Vorlage zu einem Auto zusammen setzen. Eventuell muss an den Kanten noch etwas Zuckerkleber aufgetragen werden.
Auch da habe ich die kleinen Teile, wie die Lampen, Radkappen und Lichteinflüsse, von Hand modelliert. Nach einem Tag trocknen werden die Stossstangen und Radkappen silbern bemalen.

Bei den Katzen habe ich jeweils die einzelnen Teile modelliert und auf die Vorlage abgesetzt. So platziert trocknen auch sie zwei Tage. Zuletzt modelliert man die Gesichter (was mir persönlich immer sehr schwer fällt) und bemalt sie mit dem Tiegerlook. Alles in allem ist es eine Arbeit, die zeitmässig nicht zu unterschätzen ist.

Beim Aufsetzen der Deko auf die Torte kann es sein, dass die einzelnen Teile wieder auseinander fallen. Das ist aber nicht schlimm. Sie sind ja so stabil, dass man sie ohne Probleme erneut auf der Torte zusammen setzten kann.

Ach ja! Das Orangenmousse (habe ein neues Rezept ausprobiert) hat sich leider als Mimose herausgestellt und war nicht ganz so stabil, wie ich mir das gewünscht habe. Darum legte ich zur Sicherheit ein Stoffband als Abschluss um die Torte in der Hoffnung, dass es noch etwas mehr Stabilität in die Sache bringt. Zudem fertigte ich einen Kartonring an, den ich mit Backpapier einkleidete. Den Ring legte ich für den Transport um die Torte und polsterte die Kiste an den Seiten mit Luftkissen aus. Hoffentlich ist alles heil angekommen.






Sonntag, 10. Februar 2013

Back to the Roots: Mit Buttercreme und Spritzsack

Auf diese Torte habe ich mich richtig gefreut, weil sie mich ganz stark an meine Lehrzeit erinnert hat. Damals musste ich viele Buttercremetorten oder Rahmtorten herstellen.

Der Fotodruck wurde von der "Auftraggeberin" geliefert und ich sorgte für den Rest. Ohne jetzt den Fotodruck madig machen zu wollen muss ich sagen, dass ich etwas enttäuscht war: Er war für meinen Geschmack viel zu dunkel, so dass man das sexy roten Spitzenhöschen, dass aus den Jeans hervorlugt, gar nicht richtig sieht. Das Gut zum Druck sei viel heller gewesen, hat man mir gesagt. Trotz dem kleinen Manko, ist es aber dennoch eine schöne Torte geworden.

Für den Kuchen habe ich ein neues Rezept ausprobiert. Das Devil's Chocolate Cake aus dem Buch "Baby Cakes" von Debbie Brown. Ich habe das Rezept in einem Backrahmen von 35 x 23 cm gebacken und es wurde gut 4 cm hoch. Das ist perfekt, um es einmal durch zu schneiden. Hier nun das Rezept:

Devil's Chocolate Cake nach Debbie Brown

290 ml starken Kaffee
125 g dunkle Schokolade

290 g weiche Butter
465 g brauner oder weisser Zucker
5 Eier
290 g Sauerrahm (saure Sahne)
2 Tl Vanillezucker
1 Priese Salz
465 g Mehl
2 1/2 Tl Natron

Im heissen, starken Kaffee die klein geschnittenen Schokolade schmelzen. Abkühlen lassen.

Den Rahmen oder die Springform vorbereiten. Dabei den Rand der Form nicht auskleiden oder einfetten. Den Backofen auf 150° C Umluft oder 160°C Ober- Unterhitze vorheizen.

Die weiche Butter so lange rühren, bis sich Spitzchen bilden. Den Zucker dazu geben und weiter rühren. Danach den Vanillezucker und das Salz dazu geben. Ein Ei nach dem anderen solange unterrühren, bis die Masse heller geworden ist. Die Kaffee- Schokolademischung langsam dazu giessen und weiter rühren. Ebenso den Sauerrahm dazu giessen und weiter rühren. Das Mehl mit dem Natron sieben und sorgfältig unter die Masse rühren. Dabei gilt: So lange wie nötig, so kurz wie möglich rühren. Das Mehl sollte vollständig untergerührt sein.
Den Teig in die vorbereitete Form giessen, glatt streichen und für ca. 40 Minuten backen (Stäbchenprobe!).

Nach dem Backen den Kuchen 10 Minuten auskühlen lassen. Danach aus der Form stürzen. Nachdem der Kuchen vollständig ausgekühlt ist, muss er in Frischhaltefolie gewickelt werden und für 24 Stunden ruhen. Nur so bekommt er die saftige Struktur.

Am nächsten Tag habe ich für die Füllung eine Buttercreme aus Ganache gemacht. Sie ähnelt der Express-Buttercreme aus meinem Blogg sehr. Die angegebene Menge reicht, um den Kuchen einmal zu füllen, groszügig einzustreichen und für die Randverziehrung.

Buttercreme mit Ganache

400 g Schokolade zartbitter (ich nehme da immer die von Cailler)
400 g Vollrahm (Sahne)
500 g Butter, weich
2 El Kakaopulver
2 El Puderzucker

Mit dem Rahm und der Schokolade eine Ganache herstellen. Wie das geht, habe ich hier erklärt. Die Ganache vollständig auskühlen lassen aber auf keinen Fall in den Kühlschrank stellen. Das dauert ca eine Stunde.

Die weiche Butter mit dem Puderzucker (nach Wunsch) sehr schaumig schlagen. Die Butter muss fast Weiss sein. Das ist wichtig, damit sie den typischen Buttergeschmack, den viele in der Buttercreme nicht lieben, verliert. Das gesiebte Kakaopulver unterrühren. Danach die Ganache unter ständigem Rühren löffelweise dazu geben. Kurz weiter schlagen.

Den Kuchen habe ich einmal durch geschnitten und auf den Boden ca 400 g selbst gemachte Konfitüre aus roten und schwarzen Johannisbeeren, gestrichen. Die zarte säure harmoniert perfekt mit der Schokolade. Nach dem Füllen und dem ersten Einstreichen mit Buttercreme kühlte ich die Torte über Nacht durch.

Am nächsten Tag bekam sie dann den endgültigen Schliff. Das heisst, sie wurde noch einmal komplett eingestrichen und die Ränder und Oberfläche geglättet. Da der Rest der Buttercreme über Nacht im Kühlschrank war, musste sie zuerst wieder geschmeidig gemacht werden. Dafür habe ich sie eine Stunde vor der Verwendung heraus genommen. Danach rührte ich sie mit dem Handmixer über dem warmen Wasserbad, bis sich alles wieder so samtig anfühlte, wie am Tag zuvor. Die Buttercreme wird dabei wieder deutlich heller.

Damit die Oberfläche noch das edle Aussehen bekam, staubte ich sie mit Kakaopulver. Nach dem Auflegen des Fotodruckes habe ich noch die Ränder gespritzt. Darauf habe ich mich so lange gefreut. Hier ist noch eine Vidoanleitung wo ihr sehen könnt, wie das gemacht wird. Ich liebe das Arbeiten mit dem Spritzsack. 






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